Die plastisch malerischen Werke der Künstlerin Anni Rieck flottieren häufig zwischen Bild und Skulptur. Zurückhaltend, fast bescheiden, stellen sie sich dem ersten Blick des Betrachters in der Textur des Japanpapiers aus tonig gebrochenem Weiß und der kühlglatten Schwärze des Drahtes. Die große und vielgestaltige den Wandplastiken innewohnende Kraft erkennt der Betrachter erst beim näheren Hinsehen und damit deren raumgreifende Wirkung im Spiel von Licht und Schatten. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die verletzlich, fragil scheinende Oberfläche des Papiers, das erst im Nachgang durch die collagierte Bearbeitung eine eigene Textur enthüllt.
Catrin Morschek M.A.
Insta @rieckanni
Hannah Lang absolvierte 2018 als Meisterschülerin von Prof. Thomas Hartmann ihr Studium der Freien Malerei an der AdBK Nürnberg. Heute lebt und arbeitet sie in München. In ihrer Malerei treffen zeichnerische ELemente auf malerische Flächen. Oft erst auf den zweiten Blick werden in den abstrakten Kompositionen Fragmente aus Figuren, Formen und Bewegung sichtbar.
Die neuen Arbeiten von Bernhard Stöger beschäftigen sich mit den Themen Wasser, Licht und Schatten. Erstmals steht für ihn nicht mehr ausschliesslich die Technik des Modellierens im Vordergrund, sondern er collagiert spielerisch und hintergründig Fotografie, Zeichnung und Malerei auf Karton, Papier und Holz. So entstehen Reihen von Objekten und Bildflächen als Originale oder Kopien von Originalen.
Bernhard Stöger
1956 geboren in Straubing
1977 Ausbildung zum Kirchenmaler, München
1979 Studienaufenthalt in Rom und Mailand
1980 Akadamie der Bildenden Künste, München
1984 Meisterschüler bei Prof. Günther Fruhtrunk
Lebt und arbeitet in München
Timo Bautz
Akadmie der Bildenden Künste, München
LMU, München
Scuola Normale Superiore, Pisa
seit 1997 JMU Würzburg
Bernhard Stöger
1956 geboren in Straubing
1977 Ausbildung zum Kirchenmaler, München
1979 Studienaufenthalt in Rom und Mailand
1980 Akadamie der Bildenden Künste, München
1984 Meisterschüler bei Prof. Günther Fruhtrunk
Lebt und arbeitet in München
Peter Gratzer-Schick
1963 geboren in München
1981-1983 Fachoberschule Technik
1985-1991 Studium an der Akademie der Bildenden Künste
München
1-jähriger Italienaufenthalt
Projekt "Studio Aperto" mit Abschlußausstellung
Leitung einer Kindermalgruppe im Ort
Seit Februar 1993 als freier Maler und Grafiker in München lebend
Martin Dessecker
1958 geboren in München
1976-1979 Studium Grafik-Design und Fotografie
1979-1980 Parisaufenthalt: Fotografie und Malerei
1981-1984 Studium der Malerei
an der Akademie der Bildenden Künste, München
1996 Erste Polsterobjekte
1998 Erste bemalte Holzskultpuren
Seit 1999 Zusammenarbeit mit dem Kameramann und Filmemacher Manuel Heyer
2001 Erste Pappcomics
2004-2010 Kunst-am-Bau St.Anna-Gymnasium, München
Erste Leuchtskulpturen Und -Installationen
Lebt und Arbeitet in München und Sorbologno, Italien
Barbara Kleiber-Wurm
"In ihren neuen Werken besiegt der Minimalismus den Drang weiter zu malen. Sie zeigen dünne Linien, Schichtungen auf weißem Papier und viel Freiraum. Interessant sind aber die Werke, in denen die Herausforderung des Loslassens zu erkennen sind. Die Werke, die mehr Farbe haben, in der sich die Formen aus der Weite zusammenziehen, sich ballen. Und damit die Frage offenlassen, wann denn der richtige Zeitpunkt für ein Ende ist, ob es diesen überhaupt gibt." – Süddeutsche Zeitung
Bernhard Stöger
1956 geboren in Straubing
1977 Ausbildung zum Kirchenmaler, München
1979 Studienaufenthalt in Rom und Mailand
1980 Akadamie der Bildenden Künste, München
1984 Meisterschüler bei Prof. Günther Fruhtrunk
Lebt und arbeitet in München
Christoph Kern
Studium Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste, München. Diplom als Meisterschüler bei Prof. Tröger. Postgraduierten Stipendium für die USA des Bayerischen Ministeriums für Kunst und Wissenschaft. Gastprofessur für Medienästhetik an der Universität GH Paderborn, Folgelehraufträge. Lebt seit 1989 in Berlin.
Eine Ausstellung von Philipp Röcker, Maximilian Helk & Leon Eixenberger, kuratiert von Leon Eixenberger
„Quatra Jagoniak“ macht eine Vision, ein Feld von Erfahrungen sichtbar. Die drei Künstler präsentieren Arbeiten, die von grundverschiedenen künstlerischen Strategien ausgehen. .
www.philipproecker.com
www.maxi-bayern.de
www.leoneixenberger.net
24. Juni - 28. Juli 2016
Peter Tischler
Bildhauer
geb. 1954 in Regensburg
1978-81 Steinmetzlehre
1981-88 Studium der Bildhauerei an der Akademie München
1994-1995 Fortbildung Kunsttherapie
1996 Dozent an der Sommerakademie Paderborn
Seit 2001 Kunst mit Kindern im Krankenhaus
Das Münchner Westend wird anglo-kulinarisch: Die neue Schwalbe mit Spitzenkoch Ederer eröffnet mit “Heimat Food“ und Kunst-und Textwerk bietet neben Büchern nun auch “Today“ Essen an.
Die werkschau. galerie in der aktuellen Ausstellung will hier nicht nachstehen und hat Elefanten To Go im Angebot. Kellner und anderes Personal stehen parat. Bilder der Schwergewichte von Inge Brandl, leichte bis schwere Kost und andere Plastiken von Bernhard Stöger.
Bilder des an Demenz erkrankten Künstlers
aus den Jahren 1980 - 2010
Farben, Strukturen, Oberflächen sind die Hauptthemen in den abstrakten Bildern Bernhard Blanks.
Die werkschau.galerie präsentiert in der aktuellen Ausstellung eine Retrospektive der Arbeiten des Künstler, der seit einem halben Jahr in einer Wohngruppe für Demenzkranke in München lebt.
Gezeigt werden Bilder auf Leinwand, Arbeiten auf Papier und Zeichnungen aus den vergangenen 30 Jahren.
Die werkschau.galerie präsentiert in der aktuellen Ausstellung neue Arbeiten des im Westend ansässigen Künstlers Bernhard Stöger.
Seine plastischen Figuren wirken trotz ihrer eigenwilligen Präsenz auf anrührend komische Weise aus der Zeit gefallen.
... die Arbeiten wollen nicht analytisch oder historisch korrekt sein, eher wollen sie augenzwinkernd unsere festgefahrene Betrachtungsweise bestimmter Dinge ins Wanken bringen, uns verführen, den Blick ganz entspannt oder amüsiert auf seine humorvoll kritischen Alltagssituationen und seine manchmal scheinbar sinnlos agierenden Figuren zu lenken.
In einer Sonderausstellung werden neue Arbeiten der Galeristin, Malerin und Architektin Inge Brandl gezeigt.
Martin Dessecker
1958 geboren in München
1976-1979 Studium Grafik-Design und Fotografie
1979-1980 Parisaufenthalt: Fotografie und Malerei
1981-1984 Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, München
1996 Erste Polsterobjekte
1998 Erste bemalte Holzskultpuren
Seit 1999 Zusammenarbeit mit dem Kameramann und Filmemacher Manuel Heyer
2001 Erste Pappcomics
Pavane VHS 18Min
2004 Promenade DVD 10Min
2004-2010 Kunst-am-Bau St.Anna-Gymnasium, München
Erste Leuchtskulpturen Und -Installationen
Lebt und Arbeitet in München und Sorbologno, Italien
6. – 12. April 2013
München im Frühling des Jahres 1919. Der Journalist Meiniger wird als Brandstifter gesucht. Dann allerdings findet man seine Leiche, und Inspektor Kajetan beginnt mit Recherchen, die sich als höchst gefährlich erweisen: Offenbar war Meiniger dabei, die Hintergründe des Attentats auf Ministerpräsident Kurt Eisner aufzudecken. Immer tiefer dringt Kajetan in das geheime Geflecht rechtsgerichteter Geheimbünde ein, bis er schliesslich den Tätern gegenübersteht. In dieser Graphic Novel verleihen Bernd Wiedemanns Zeichnungen der Kriminalstory zusätzlich Tiefe: Dichte, hart konturierte Partien wechseln mit Szenen von flüchtigem, lockerem Strich; scharf gezeichnete, düstere Bilder kontrastieren mit zarten, lichten und setzen das Geschehen sinnlich erlebbar um. Die beeindruckenden, atmosphärischen Bilder finden mit der vom Autor eigens geschaffenen Neubearbeitung des Textes zu einem mitreissenden Ganzen zusammen.
www.robert-hueltner.de
www.buchillustration.de
22. Februar – 4. April 2013
quer - schnitt
In Anlehnung an Formen und Versatzstücke aus historischer Architektur entstehen Objekte, die zwar die alte Sprache der Tradition und der Herkunft aufgreifen, dabei aber in ein neues Medium übersetzt werden. Architektonische Fragmente und Versatzstücke – in den aktuellen Arbeiten insbesondere Querschnitte von gotischen Säulen – werden dekonstruiert und zu neuen Gebilden zusammengesetzt. Die Formen bewegen sich zwischen konkret und abstrakt, sind dennoch architektonisch, ihre Maßstäblichkeit lässt sie aber nicht zu Modellen werden. Form und Volumen liegen im „Dazwischen“.
Angelika Hoegerl 2013
10. November 2012 - 11. Januar 2013
Ausgehend vom schlichten Strich und der klaren Linie entstehen durch anreihende Überlagerungen und sich wiederholende, quellende Verdichtung fast automatisch wilde Bilder von Wuchs und Wucherung.
Die Abstraktion bahnt sich einen Weg zur Form, um sich dann wieder in die satte Dunkelheit zurückzuziehen, den dankbaren Nährboden für den erhellenden Strich.
Anika Ising 2012
6. Juli - 7. September 2012
...Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, unsere Erinnerungsbilder in Farbe zu machen. Heute wird das Schwarz-Weiß-Bild in der nicht professionellen Fotografie zur künstlerisch motivierten Ausnahme oder zum Effekt: Um ein Bild alt wirken zu lassen, wird es in schwarz-weiß gewandelt oder sepiabraun gefärbt. Im Umkehrschluss gilt: Schlicht weil die Gegenwart farbig ist, macht die Farbe ein Bild von zum Beispiel 1910 gegenwärtiger. Jetzt, durch unser subjektives Auge, mit unserem gegenwärtigen Wissen, vor unserem gegenwärtigen Gefühlshintergrund betrachtet und interpretiert, hilft die Farbe, das Jahrhundert zu kaschieren, das zwischen Aufnahmezeitpunkt und Betrachtungszeitpunkt liegt.
Die Kolorierung als Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart verdeutlicht auch: Die Dargestellten sind in zeitlichem und sozialen Kontext nicht weiter von uns entfernt, als es unsere Großmütter und Großväter sind.
Ein Blick auf Vergangenes ist auch ein Blick auf die Gegenwart.
Text: Helena Rossner, 2012
24. Mai - 21. Juni 2012
Taschen aus Leder von Karolin Mayer
Taschenobjekte aus handgeschöpftem Papier
von Josephine Tabbert
Taschen in Zeichnung + Malerei von Inge Brandl
Plastiken von Bernhard Stöger
Akiko Tomikawa
Sie zaubert mit ihren papierenen Fäden fast so etwas wie Licht-Luftskulpturen in den Raum. Seit 1989 lebt sie in Europa und verwendet die Fasern einer Leinenpflanze, japanisch Ama, botanisch Linum usutatissimus statt der Maulbeergewächse. Jedoch ist die Wirkung ganz ähnlich, auch wenn sie keinen Pflanzenschleim hinzufügt. Außerdem bewegt sie das Schöpfsieb nicht nach den allgemeinen Regeln, sondern frei, so dass sie die Gestalt des Papierbogens nach ihren Vorstellungen beeinflussen kann. Sie hat zwei Möglichkeiten, dem Papier eine eigene Form zu geben: einmal dreht sie es zu Fäden, bündelt diese und hängt sie senkrecht oder durchschwingend auf. Sie nehmen das Licht auf und teilen es ganz langsam dem Raum wieder mit. Ein Lichterwald, der ein wenig an HasegawaTohakus „Kiefern im Nebel“ erinnert oder im Schwingen vielleicht an einen Wasserfall. Wandobjekte gestaltet sie mit schmalen Streifen, senkrecht wie Lamellen auf eine Bildfläche aufgebracht. Streicht ein leichter Luftzug darüber hin, scheinen sie sich in lebendige Wesen zu verwandeln.
Text: Irmtraud Schaarschmidt Richter
"Zu meiner Alltagswirklichkeit gehört Verpackung. Mein Müll ist gelebtes Leben. Mit ihm ist Erinnerung verknüpft. Er ist ein Zeitdokument."
Wenn die Ware ausgepackt ist, hat die Hülle keinen Gebrauchswert mehr und wird zum Abfall. Diesen sammele ich, getreu nach einem Zitat von Nietzsche "Wir aber wollen die Dichter unseres Lebens sein. Und im Kleinsten und Alltäglichen zuerst."
Das Warending interessiert mich. Es steht in einer Beziehung zu mir. Ich empfinde es als rätselhaft und mehrdeutig, also muss ich herausfinden, warum das so ist. Es geht darum, die Seele hinter dem Sichtbaren zu erspüren. Mit der Wahl des Motivs fängt ein Zwiegespräch an. Es gerät in eine Zwischenzone. Das Material wird zum Thema meiner Arbeit.
Ich lote aus, ob es sich in dem neuen Kontext anders zeigt als bisher wahrgenommen und sich überraschende Bedeutungen auftun.
Das Fundstück wird nicht malerisch abgebildet, sondern als dreidimensionales Teil in die Bildfläche geklebt. Es wird in eine materialbedingte Struktur eingebettet. Die Nahtstellen werden übermalt. Es entsteht ein Gemisch aus Ding und Farbe, eine Verpuppung, ein Mimikry. Ich untersuche so die Oberfläche der Objekte und habe die malerisch anspruchsvolle Aufgabe, sie in eine lebendige Fläche zu integrieren, sie als Relief zum Muster werden zu lassen.
Sie verschwinden als Ding und werden im Werk auratisch aufgeladen. Das Bild ist sichtbargemachtes Denken, Recycling statt Finalität. Es ist eine politische Entscheidung, durch Kunst die Sicht auf Abfälle, auf unedles, armseliges Material zu lenken. Müll verweist auf Vergängliches. Es reizt mich, aus Wertlosem etwas Wertvolles zu bilden. Die Schwingung zwischen Erhabenheit und Ekel fasziniert mich.
Eike Held
Ende der Welt
Soweit ist es nun tatsächlich mit dieser Welt gekommen
Auf den Telegraphenstangen sitzen die Kühe und spielen Schach
So melancholisch singt der Kakadu unter den Röcken der spanischen Tänzerin wie ein Stabstrompeter und die Kanonen jammernden ganzen Tag
Das ist die Landschaft in Lila von der Herr Mayer sprach als er das Auge verlor
Nur mit der Feuerwehr ist die Nachtmahr aus dem Salon zu vertreiben
aber alle Schläuche sind entzwei
Ja ja Sonja da sehen Sie die Zelluliodpuppe als Wechselbalg an
und schreien: God save the king
Der ganze Monistenbund ist auf dem Dampfer „Meyerbeer“ versammelt
doch nur der Steuermann hat eine Ahnung vom hohen C
Ich ziehe den anatomischen Atlas aus meiner Zehe
ein ernsthaftes Studium beginnt
Habt ihr die Fische gesehen die im Cutaway vor der Opera stehen
schon zween Nächte und zween Tage?
Ach Ach Ihr großen Teufel – ach ach Ihr Imker und Platzkommandanten
Wille wau wau wau Wille wo wo wo wer weiß heute nicht
was unser
Vater Homer gedichtet hat
Ich halte den Krieg und den Frieden in meiner Toga
aber ich entscheide mich für den Cherry-Brandy flip
Heute weiß keiner ob er morgen gewesen ist
Mit dem Sargdeckel schlägt man den Takt dazu
Wenn doch nur einer den Mut hätte der Trambahn die Schwanzfedern
auszureißen es ist eine große Zeit
Die Zoologieprofessoren sammeln sich im Wiesengrund
Sie wehren den Regenbogen mit den Handtellern ab
Der große Magier legt die Tomaten auf seine Stirn
Füllest wieder Busch und Schloß
Pfeift der Rehbock hüpft das Roß
(Wer sollte da nicht blödsinnig werden)
Richard Huelsenbeck 1916
Der im Münchner Westend lebende Amerikaner David Virgien hält in seinen Bildern sehr alltägliche, im ersten Hinsehen vielleicht unbedeutende Situationen fest. Durch dieses Festhalten kann der Betrachter einen anderen Blick auf Dinge oder Geschehnisse gewinnen, die damit für ihn plötzlich interessant oder sogar unvergesslich werden.
Die Aquarelle auf Papier basieren auf Fotos – vom Künstler selbst aufgenommen in seinem unmittelbaren Lebensumfeld oder hervorgeholt aus den Fotoarchiven vergangener Zeiten.
Der Bildhauer Pit Arens beschäftigt sich mit der Analyse und Verlebendigung von Ordnungen. Und er widmet sich der Untersuchung gespenstischer Räume.
In der Ausstellung Wellness und Schattenboxen sind es eine Reihe von Lichtkästen, in denen über den Kontrast scharfumrissener Formen und tiefenräumlicher Diffusion der bildhauerische Raum mit dem Raum traumhaften Erfahrens verwoben wird.
Der Künstler Pit Arens lebt und arbeitet in Berlin. Neben Arbeiten im öffentlichen Raum sind es seit einigen Jahren seine Beiträge zur Auseinandersetzung mit der Wissenschaftstheorie Ludwik Flecks, die international Aufmerksamkeit erregt haben. Sein Werk umfasst Plastiken, Installationen, Grafiken und Filme.
Medusen
Das Interesse meiner Arbeiten gilt immer schon dem Vergänglichen, dem Unbestimmten und Verborgenen, der Schattenwelt - einer Welt, die wir nicht berühren können und deren Existenz haptisch nicht erfassbar ist.
Die nicht greifbare Natur von Medusen (Quallen), ihre Fragilität, ihre Transluzenz und ihre Anmut sind eine Besonderheit in der faszinierenden Unterwasserwelt und Ausgangspunkt für meine aktuellen Arbeiten. Die Verwendung von sehr zarten Materialien wie Perlonfäden und Silberdraht macht es manchmal schwer, das Objekt wahrzunehmen, bringt es scheinbar zum Verschwinden in der Verwechslung mit seinem eigenen Schatten. So wird die Installation von Formen, Linien und Schatten im Raum zum subtilen Spiel mit unserer Wahrnehmung.
Anne Pincus 2010
Die Oberfläche hat keinen guten Ruf, verweist sie doch auf die bloße äußere Haut einer Erscheinung. Sie bildet allenfalls die Grenze zu etwas Verborgenem, einem tieferen Inhalt. Und doch entzündet sich gerade an der Oberfläche die Wahrnehmung. Sie ist das Zwischenelement zu einem dahinter liegendem höheren Potential, eine Grenze, eine Membran - wie Bilder als eine Art Fenster auf etwas Anderes, dem Eigentlichen den Blick öffnen.
Annekathrin Norrmann verhüllt mit ihren semiopaken Plexiglaskästen das darin verborgene wie hinter Schleiern. Der "wahre" Kern wird nur ersichtlich beim Abnehmen der äußeren Hülle: das magische Leuchten zeigt sich als Industriespiegel, ein geheimnisvolles Zeichen als Astwerk, oder der tiefe Raum als Farbstreifen. Auch in den Fotoarbeiten blickt der Betrachter auf vermeintlich utopische Landschaften, die aber nichts weiter sind, als die mit der Digitalkamera aufgenommenen Oberflächen von Kühlschrank, Teekessel, Plastikkanister. Das Sichtbare ist also nicht die ganze Erscheinung, oder doch? Utopien lassen sich nicht so leicht ent-täuschen.
In einer Sonderausstellung werden neue Arbeiten der Galeristin, Malerin und Architektin Inge Brandl gezeigt. Die in der aktuellen Ausstellung gezeigten Barcelonabilder sind nach der Serie Winterbilder eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft und der Fokussierung auf Strukturen und Details.
Ein ganz neues Feld eröffnet sich mit den Portraitbildern aus dem Jahr 2010. Die Ähnlichkeit mit bekannten Gesichtern ist durchaus beabsichtigt.
Peter Gratzer-Schick über Papierarbeiten:
Wenn die Wesenheit eines Stoffes zum Tragen kommt, wenn sie sichtbar wird, wenn spezifische Eigenheiten sich voll entfalten und ihren Einfluss nehmen dürfen, dann bekommt die Arbeit ein Gewicht.
Der Bildträger ist nicht auslöschbar: Er wirkt immer seinen spezifi-schen Eigenschaften entsprechend. Wenn die Leichtigkeit des Papiers leben darf, kann dieses der Malerei, dessen Träger und Beeinflusser es ist, zu einer Ausformung verhelfen, die nur durch diese Kombination und durch die Achtung der Eigenheiten sich aubilden kann. Austauschbarkeit oder Entwertung sind so nicht mehr möglich.
Meine plastischen Arbeiten sind keine Formen, die etwas abbilden, etwas nachstellen bzw. vorstellen wollen. In freistehenden Raumskulpturen und vorwiegend Wandobjekten wird Räumliches und Architektonisches aufgegriffen. So denkt man zuerst an Fragmente von Fassaden, Fenstern, Balkonen sowie Innenraumelementen, die uns scheinbar geläufig sind. Es werden jedoch keine Modelle für eine konkrete Architektur entworfen. Vielmehr wird eine Erinnerung an Bekanntes, an Alltägliches oder eine Anmutung an dieses hervorgerufen. Die Formen stehen für sich und sind nichts anderes als Skulptur oder Objekt.
In einer Sonderausstellung werden eigene Arbeiten der Galeristin, Malerin und Architektin Inge Brandl präsentiert. Die in der aktuellen Ausstellung gezeigten Winterbilder sind eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft und der Fokussierung auf Strukturen und Details.
Seit 1998 nutzt Barbara Held Wachs als künstlerisches Medium, ein Material, das sowohl Transparenz als auch materielle Dichte zulässt.
Fast zeitgleich mit dem Münchner Oktoberfest, nur einen Tag davor eröffnet die werkschau.galerie im Westend auf der Schwanthalerhöh' eine Ausstellung mit befreundeten Künstlern und präsentiert deren Ideen zum Thema Bierlachen, einer im Wiesnviertel allgegenwärtigen Erscheinung. Grundlage für die künstlerischen Ergüsse sind traditionelle Bierdeckel aus Pappe - in Bayern als Bierfilzl bekannt.
In der Ausstellung werden über 100 Arbeiten von insgesamt 56 Künstlern gezeigt.
Barock in unserer Zeit - Anachronismus oder Sehnsucht nach Sinnlichkeit?
Der Künstler Bernhard Stöger, der seit 20 Jahren mit kleinplastischen Arbeiten die Welt in Miniaturen betrachtet und sie plastisch wiedergibt, hat in seinen neuen Arbeiten dem barocken Weltbild in modernen Physiognomien Ausdruck verliehen. Barocke Formen vor allem in der weiblichen Figur sind zwar seit jeher sein bevorzugtes Thema. Neu hingegen ist der Kontext, in dem seine Figuren stehen und die historischen Attribute und Symbole, mit denen sie in Verbindung gebracht werden. Anleihen aus Kirche, Küche und Sex sind keine unvereinbaren Gegensätze, eher die komplexe Sicht auf das Individuum, das sich in den verschiedenen Bereichen bewegt.
Bernhard Stögers Arbeiten wollen nicht analytisch oder historisch korrekt sein, eher wollen sie augenzwinkernd unsere festgefahrene Betrachtungsweise bestimmter Dinge ins Wanken bringen, uns verführen, den Blick ganz entspannt oder amüsiert auf seine humorvoll kritischen Alltagssituationen und seine manchmal scheinbar sinnlos agierenden Figuren zu lenken.
Parallel zur Ausstellung ihrer Zeichnungen findet vom 17.04. - 13.05.2008 inVilnius / Litauen eine grosse Werkschau Josephine Tabberts statt anlässlich der diesjährigen Internationalen Collage-Ausstellung. 2006 wurde die Künstlerin mit dem Preis der 3. Internationalen Collage-Ausstellung ausgezeichnet.
Die sensiblen Naturstudien auf Cotton- oder Leinen-Papier mit Chinesischer Tusche, Sepia und Tempera-Erde sind erstmals in einer Ausstellung zu sehen.
… "Noetische Hand Arbeiten" nennt die Künstlerin ihre Werkreihe nach der Noetik, einer Art angewandten Logik, der zufolge Erkenntnis nicht nur auf richtigem Denken fußt, sondern auch auf wahrem Erkennen. Und möglicherweise birgt die in hohem Maße meditative Beschäftigung mit den kleinen Bestandteilen der Natur auch Erkenntnismöglichkeiten für intellektuell nicht lösbare Fragen, ähnlich denen, die im Koan der Zen-Schulen den Schülern zum Nachdenken aufgegeben werden. Nehmen wir die Rätsel der Natur, die sich jenseits wissenschaftlicher Forschung und Beantwortbarkeit stellen, so könnte diese meditative
Beschäftigung mit der Materie und vielleicht auch die entsprechende Kunstbetrachtung eine Möglichkeit sein, zu Erkenntnissen jenseits der Ebene logischer Aussagen zu kommen. …
(Zitat aus dem Artikel von Anke Humpeneder / Landshuter Zeitung vom Fr 13.05.05)
Christoph Scheuereckers Arbeiten entstehen aus dem Kopieren, Nachzeichnen und Neuzusammenstellen von bereits existenten Bildern und Bildteilen. Seine Objekte sind Abgüsse von Vorgefundenem in Wachs, Schwefel, Aluminium oder anderen Materialien.
Freda Heyden bezeichnet sich selbst als Bildstellerin, die - wie ein Schriftsteller mit Worten - ihren persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen eine allgemein verstehbare Form verleiht. Ihr zentrales Thema ist Kindheit im Zusammenhang mit Gefühlen wie Lust, Angst, Gefahr und Glück. Das Voranschreiten: Kindheit - Erwachsenwerden - Erwachsensein bleibt für viele von uns lebenslange Auseinandersetzung. Freda Heydens Anspruch ist es, diesen Weg in ihren Bildern und Skulpturen zu verdichten. Die gemalten und erbauten Erfahrungen werden ein Zuhause, ein Augenblick, der den Betrachtern Raum läßt, eigene Erfahrungen zu machen.
Ihre Objekte und Bilder sind kleinformatige Papierarbeiten, Kollagen von alltäglichen Materialien, Textbausteinen, Fotos u. ä.
"...bediene mich gerne und viel bruchstückhaft an allem mir Verfügbaren, verändere freimütig, drücke Meinung aus, lasse wachsen, versuche Klärung des Chaos - in der Welt / im Kopf, gestalte neu nach eigenen Regeln, suche nach Essenzen, handele und arbeite "sinnfrei", lasse entstehen, suche Vereinfachung, setze neu zusammen, bewahre und erhebe Wertloses, produziere Reihen, stelle neue Zusammenhänge dar, benutze und verwende bereits von Anderen Produziertes, Gedachtes, verbinde neu / alt, vermeide (ablenkende) Farbigkeit, suche pure eigene Ästhetik, mache Schublade auf und zu, lege neu zusammengestellte Sammlungen an, verändere den Kontext, sammle Schönheit, liebe: dada..."
(Anika Ising zur Entstehung ihrer Arbeiten)
…der Titel [schichtweise]: will programmatisch verstanden werden und bezeichnet den gemeinsamen wie konzeptuellen Hauptnenner der Arbeiten von Andrea und Nikolaus Kernbach.
Das Wort ›schichtweise‹ funktioniert also wie die Gebrauchsanleitung zum Bau von Kunstwerken. Die Materialien sind verschieden: Gneis, Papier, Pappe und Plastikfolie. Sie alle unterliegen einem Schichtungsgedanken, der entweder horizontal, vertikal, aber auch sphärisch realisiert wird…
(Dr. Herbert Köhler,
Kunst- und Kulturpublizist)
Wenn ich über B. S. Arbeiten etwas sagen sollte, würde mich das Wort „Arbeiten“ irritieren. Nicht dass in diesen kleinen Plastiken nicht sehr viel Arbeit stecken würde: Geduld und Fein-motorik würde man sich selbst kaum zutrauen. Aber bei einem Besuch in seinem Atelier hat man nicht den Eindruck eines Arbeitsraumes.
Meist sitzt noch eines seiner recht üppigen Modelle, das er tagsüber in Ton modelliert hat, in einem riesigen Ohrensessel mit einem dicken Buch auf dem Schoß, lesend, wenn man am späten Abend in sein Atelier kommt. Bücher über Raumfahrt, Botanik und Barock wachsen vom Boden bis zu einem Tischchen, auf dem diese Bücherschlange, mit Prospekten über Küchen und Perserteppiche durchsetzt, sich in einem Stapel von Naturstudien und Zeichnungen aus der Münchener Glyptothek verliert. Zwischen Materialien aller Art, von der Kokosnußschale, einem Stück Linoleum aus den fünfziger Jahren bis zu Spanholzkäseschachteln liegen Werkzeuge wie Miniaturbohrer, Pinsel, Modellierhölzer und ein Achat zu polieren von Blattgold. B.S. selbst sitzt an einem riesigen Arbeitstisch und baut Papierflieger.
Arbeit ist eine geplante, wiederholbare und meist regelmäßige Tätigkeit.
Das Gegenteil wird in diesem Atelier gemacht. Hier herrscht der Zufall und
das Spiel.
Die neuen Arbeiten des amerikanischen Künstlers David Virgien sind großformatige Aquarelle, die auf Fotografien aus New York und München basieren.
“ Die Kamera ist viel mehr als ein Aufnahmegerät. Sie ist ein Medium, das uns Botschaften aus einer anderen Welt vermittelt.”
–Orson Welles
Josephine Tabbert zeigt in werkschau 01 objekthafte Bilder aus Papier, eigenhändig geschöpft, gefärbt, mit Bildzeichen / Piktogrammen und Reihungen versehen.
Ursprünglich im textilen Bereich tätig, beschäftigt sich die Grafikdesignerin seit über 20 Jahren mit dem Werkstoff Papier und seinen Gestaltungsmöglichkeiten im 2- und 3-dimensionalen Bereich.
Ihre Arbeiten werden in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und wurden mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, u. a. mit dem Bayerischen Staatspreis in Gold, mit dem Förderpreis der Stadt München und dem Danner-Ehrenpreis.
Gerade eben hat Josephine Tabbert den Preis der 3. Internationalen Collage-Ausstellung in Vilnius / Litauen erhalten.
Im Herbst 2006 eröffnete die seit vielen Jahren im Viertel ansässige Architektin und Malerin Inge Brandl die werkschau.galerie. In wechselnden Ausstellungen werden nationale und internationale Künstler gezeigt, die in ihren Arbeiten eigenständige Positionen beziehen. Künstlerische Idee und handwerkliche Ausformung stehen gleichwertig nebeneinander. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf Objektkunst und dem Umgang mit verschiedenen Materialien wie Papier, Holz, Keramik und anderen.
Seit 2014 wird die Galerie als Autorengalerie geführt, in der eigene Arbeiten von Inge Brandl präsentiert werden. Daneben finden Gastausstellungen befreundeter Künstler statt.